Montag, 31. Dezember 2012

Nah und wunderschön

Ihre Stimme weich und schön
Sie ist mir so vertraut
Die Worte, die wir wechseln, sind überflüssig
Sie dienen nur
Als Raum der Gefühle
Warm und nah, sie ist mir so nah

Das was wir mehrfach dieses Jahr
Zu durchtrennen versuchten
Suchte sich wie Wasser neue Wege
Und überflutet mich nun
Mit Glücksgefühlen
So wunderschön


© Andi_206


Sonntag, 30. Dezember 2012

Magnetisch angezogen

Hausflure, Treppenhäuser in sich verschachtelt
Menschenströme bewegen sich durch sie
Zielsicher oder wie magnetisch angezogen

Mein Kollege neben mir verliert an jeder Ampel
Einen Anzugsschuh aus seinem Jutebeutel
Rot auf grün und die Menschenmenge schiebt uns weiter

Roulette der Gedanken, die ich nicht denken wollte
Niemals ankommen, kein Entkommen, Gedankengefängnis
Kein Stresshormon drängt sie zurück, unterdrückt und tötet sie

Sie taucht aus den Köpfen auf, ihr dunkles Haar
Ihre blauen Augen und die bestimmte Art mich anzusehen
Sie nimmt mich an die Hand und mit

In ein Cafe in der Abendsonne
Sonnenstrahlen brechen sich auf dunkelbraunen Holz
Angeschabt und angekrazt und doch wieder die gleichen Gefühle

Aus den Augen verloren wie die untergehende Sonne
Das Gefühl zurückbehalten und hinter dem Horizont versteckt
Zufällig wieder entdeckt oder hat sie an mich gedacht, auch von mir geträumt


© Andi_206


Freitag, 28. Dezember 2012

Niemandsland

Stürmisches Meer brandet an
Das flache Land, den Sommerstrand
Mit den wenigen Felstrümmern
Als Wellenbrecher

Knapp dahinter die Häuser
Alte Häuser aus dunklen Stein gebaut
Steinmetzwerk - wie als wären es
Kleine Trutzbrurgen gegen irgendwas

Acht Bahngleise und auf Gleis 2
Oder 3 geht es nach Hause
Was auch immer zu Hause heißt
Und auf der alten Bank dazwischen wartet sie

Grün blau geschwollene Wange
Mit zwei kleinen, verkrusteten Löchlein im Zentrum
Sie will mir nicht sagen, wer ihr das angetan hat
Ich nehme sie in den Arm und wiege sie

Die Wellen tosen und aus den Häusern
Steigt dunkler Rauch auf, den der Wind drückt
Die Fenster sind dunkel und vergittert
Und niemand blickt nach außen, zeigt sich

Im Niemandsland der vergessenen Träume
Der Strände ohne einer Menschenseele
Dem Himmel ohne Wolken und Engel
Und den Nächten ohne einem Sternenhimmel

© Andi_206


Donnerstag, 27. Dezember 2012

Euphorie

Über die Gleise mit dem kohlschwarzen Schotter
Die Bahn gelb erleuchtet fährt an uns bimmelnd vorbei
In mir Euphorie über eine Entwicklung
Die mir so nicht prophezeit wurde und kein Traum verraten hatte

Hand in Hand und sie führt mich
Weil die Andere, die von mir Auserkorene keine Lust auf mich hatte
Sie bemerkte dies sofort und ein glitzern in ihren Augen machte mich auf sie aufmerksam
Sie schlug zu und kaufte mich wie ein Schnäppchen auf dem Wühltisch

Ihre Nähe und Direktheit überforderte alle meine Abwehrsysteme
Sie überlachte mit einem warmherzigen Lachen all meine Ängste
Und bereits nach kurzer Zeit fühle ich mich zu ihr zugehörig
Sie genießt meine Anhänglichkeit, die Nähe, die ich ihr zurückgebe

Hand in Hand und ich bin glücklich und könnte vor mich hinsingen
Durch den dunkelnen Park mit den kahlen Baumriesen
Die sich mit ihren komplexen Astwerk über uns beugen
Wie als würden sie unser junges Glück begrüßen und beschützen wollen

© Andi_206


Mittwoch, 26. Dezember 2012

Panikkreise

Wie es mir die Luft nimmt
In der kalten klaren Winternacht

Stöhnen ist auch eine Art von Hyperventilieren
Vielleicht will es mich geil machen

Wie es meinen ganzen Körper anspannt
Als würde es mich an ganz bestimmten Stellen berühren

So viele Gedankenkreise als wäre ich ein Teich im tiefen Wald
Und es wirft Steine in mich, es erzeugt Panikkreise

Neben meinem Spiegelbid durch die Wellen verzerrt
Spüre ich es, wie es seinen Schatten meinen berühren lässt

Es stößt mich um, zwingt mich auf die Knie
Und sein schwerer Schatten nimmt sich meine Luft zum Atmen

© Andi_206


Das Experiment

Ihre angemalten Lippen
In meinen wilden Träumen
Grün wie die postmodernen Bauten
Jugendjahre in Paris
In engen dunkelblauen Schwimmanzügen
Nur Mädchenstimmen in einer hohen Schwimmhalle
Der Weg dorthin im Hochsommer
Gefühlt unauffindbar

Schwarz die Fußnägel lackiert
Ihre schwarzen Haare, lang und nass
Und sie, gefühlt, immer in meiner Nähe
Mit den weißen Handtüchern
Die mit schwarzen Plastikpolstern
Ausgestatteten Liegestühle
Nebeneinander, leicht berühren sich
Unsere Fingespitzen

Schwarz getuschte Wimpernaufschläge
Grüne Augen und große schwarze Pupillen
Perfekter Augenblick
Ich sprachlos, mit leicht geöffneten Mund
Gleiten unsere Finger ineinander
Und sie küsst mich leicht auf die Lippen
Mit ihren leicht befeuchteten Lippen
Im Umkleideraum mit den Neoröhren und den Föngeräuschen

Durch die braun getönten Scheiben scheint die Sonne sternförmig
Sonnenbrille gegen die Grelle
Gefühle, die aus der Haut platzen wollen
Schwarzer Teer, der Blasen wirft, im Hochsommer
Ihre Umarmung, ihre Haut auf meiner, trocken und weich
Durch die Straßen, entlang den Cafes
Mit den rauchenden Menschen
Die uns fokussieren, als wären wir ein Experiment

© Andi_206




Montag, 24. Dezember 2012

Sternenstaub

Es war ein orange roter Sonnenuntergang
Über dem tief dunkelgrünen Tannenwald
Wolken wie Federn von exotischen Vögeln
Seidentücher in Pastellfarben wehen im Wind

Gedankengleichheit, die uns verführt
Fast die gleichen Wörter auf zu schreiben
Und uns diese Weihnachtskarten zu schenken
Zauberkarten mit einer unglaublichen Wirkung

In der Stille dieser Nacht könnten keine Wörter
Geschrieben oder von mir gesprochen
Das Flüstern der flackernden Kerzen übertönen
Meine Gedanken an sie glitzern wie Sternenstaub


© Andi_206


Samstag, 22. Dezember 2012

Herzlich Lachen

Wie sie lachen musste
Es befreite mich
Aus einem gespenstischen Netz
An Gespinsten

Wie wir uns in die Augen schauten
Nach all dem, was sie von mir und ich von ihr weiß
So viele Emotionen, so tief verwurzelt
Wie ein großer, mächtiger Baum erleuchtet von Glücksmomenten

Einmal im Leben war ich cool
Und dass auch nur, weil ich ihr in diesem
Für sie so wichtigen Moment zurück geben wollte
Was sie mir immer wieder einfach so aus ihrem Herzen heraus gab


© Andi_206

Freitag, 21. Dezember 2012

Überschallherzklopfen

Mit Überschallgeschwindigkeit schloss sich die Muschel
Versteinert vor Angst es ginge zu weit
Wünschte sie sich weg in eine andere Welt
Die Tonnen an Wasser drückten auf sie wie
Die Schneelast einer abgehenden Gebirgslawine
In weiß gehüllt war jeder einzelne Gedanke, um zu verschwinden
Unerkannt, unausgesprochen und ungehört
Wie ungezogen und unerhört es war, was gerade passierte

Geschwängert vor Übermut und verführerischen Gefühlen
Leckt er über die fest aufeinander gepressten Ränder
Der beiden Muschelhälften, sanft und zärtlich
Auf und ab, im Rhythmus ihres Herzschlags
Küsst er ihre Lippen, bis sie ihr Becken nach vorne schiebt
Sich ihre Lippen öffnen - wie die zarte Knospe einer Rose
Sie ihre Beine spreizt, weiter spreizt, bis seine Zunge sie
Tiefer liebkosen kann, mit der tieferen Knospe spielt


© Andi_206


Mittwoch, 19. Dezember 2012

Ohne Abschied

I.
Sie zurückgelassen
Ohne einen Augenblick
Eine herzliche Umarmung

So viel hat uns dieses Jahr verbunden
Und ich bin einfach zum Bahnhof gestürmt
Fixiert auf diesen Zug

II.
Leerer Zug
Im Bahnhof der Neonlichter
Stehst Du und wartest Du auf das Nichts

Was Dich angrinst
Auslacht
Dir leere Fantasien auf Postern fixiert vorhält


© Andi_206



Dienstag, 18. Dezember 2012

Schwerelos

Sie tanzen umeinander herum
Obwohl sich ihrer beiden Lippen
Schon längst berühren

Leicht und zärtlich
Wie der Flügelschlag von Schmetterlingsflügeln
Schweben sie schwerelos in der Luft


© Andi_206







Samstag, 15. Dezember 2012

Erloschene Funken

Kein Schneegestöber wie vor zwei Jahren
Auch kein Funkenflug mehr
Anstatt dessen Regen
Und eine rote Ampel, deren Farbe in die Pfütze läuft

Zu viele Unterbrechungen und gegenläufige
Gefühlsbewegungen, wie zwischen Wellentälern
Aber unterschiedlichen und selbst wenn nur eine Welle
Zwischen uns ist, verhindert sie, dass wir uns fühlen


© Andi_206




Dienstag, 11. Dezember 2012

Der Raum der Träume II

Liebe
Unkörperlich
Zerbrechlich wie Eisblumen
Vergänglich wie das Sonnenlicht eines Tages
Wiederkehrend wie der Sonnenaufgang

In der Dunkelheit
Finsternis wie der Untergrund schwarz
Schwarze feuchte Moorerde
Geerdet
Grundwasser

Allein das Gefühl
Nicht allein zu sein
Mit der Art des Fühlens
Welches anderen unbekannt ist
Unsichtbar und unwahrnehmbar, nur nicht für sie

Verborgen, geborgen
Wie ein unermesslich wervoller Schatz
In einem Versteck, in einem geheimen Raum
Finden sie sich immer wieder ein
Und träumen


© Andi_206



Samstag, 8. Dezember 2012

Sinnlichkeit II

Übersinnliche Wahrnehmung
Wangenhaut, die auf einem Winterspaziergang an den Wangenknochen anfriert
Innerlich gespannt wie ein Bogen
Die Gedanken so spitz wie eine Pfeilspitze

Unter Wasser im Eiswasser
Über mir eine Eisplatte
Meterdick
Glasklar

Darüber im Fluchtlicht der Neonsterne
Eine Eistänzerin, die ihre Bahnen zieht
Ins Eis schneidet
Fragil, grazil

Sie scheut sich, mich anzusehen
Denn sie könnte mich sehen
Wenn sie mich sehen möchte
Mich begreifen möchte

Sie springt, schraubt sich in die Nacht
Und wenn sie wieder aufsetzt auf der Eisplatte
Ist es wie früher, wenn die Plattennadel vom Plattenspieler
In die klanglosen Rillen der Platte greift und der Verstärker das Rauschen verstärkt

Ich höre ihr Herz klopfen
Sie ein- und ausatmen
Und plötzlich höre ich ihre Gedanken
Sie denkt nicht, sie singt

Ich höre sie singen und in ihren Worten
Liegt all die Hoffnung und all die Angst
Ineinander verflochten, wie die unentflechtbaren Verpflichtungen
Die uns beide an unsere von einander getrennten Leben binden

Trennen
Wie Stacheldrahtzäune paradiesische Landschaften
Wie Staustufen
Die den Lauf des Wassers unnatürlich unterbinden

Und doch ist da dieses übersinnliche Gefühl
Wie feine Wurzeln, die ineinander wachsen, sich verbinden
Unüberwindliches überwinden können
Wurzelgeflechte im schwerelosen Raum

Der eigentlich nicht existieren dürfte, weil da Nichts sein sollte
Doch nun ist da im Nichts ein geheimer Raum entstanden
Voller Sinnlichkeit
Und Möglichkeiten

© Andi_206


Mittwoch, 5. Dezember 2012

Achterbahn

Zu schnell, dass sie mich einholen hätte können
Und jetzt, ertrinke ich in ihren Augen
Unerwartet und berauscht, von ihrer Nähe

Habe ich unbewusst auf sie gewartet, dass sie mich anspricht
Mit ihrer Fokussierung auf meine Augen, mich mit ihrer Herzenswärme entwaffnet
Noch auf dem Weg, war ich ohne Liebe

Ich fühle, sie
Spüre, Glück, schwärme und strahle, bin aufgeregt, weil sie mir noch näher kommt
Aus zwei Sonnen werden eine, so nah ist ihr Gesicht vor meinem

Am gleichen Tag, sehen wir uns wieder
Lachen, lächeln uns an
Es ist, als würden wir um uns kreisen

Drehen Kreise, bis uns schwindelig wird
Fliegen in Umlaufbahnen, die sich unvorsichtig annähern
Als spielte die Unendlichkeit der Unvernunft mit uns, Achterbahn

© Andi_206

Freitag, 30. November 2012

Stück Holz

Auf dem Weg nach Paris
Draußen ist es dunkel
Was für eine Woche

Klaviermusik im Ohr
Ganz ruhig
In Gedanken erlöst vom Druck

Vorfreude auf Paris
Morgen werde ich viel spazieren gehen
Ohne Plan, ohne Termine

Mich treiben lassen
Wie ein Stück Holz
Auf einem Meer an Möglichkeiten

© Andi_206




Mittwoch, 28. November 2012

Unmenschliches blau

Beinahe ein unmenschliches blau
Fremdartig intensiv, anziehend
Wie fremde Planeten, die mich anschauen

Sehr nah vor mir
Als wäre ich im Landeanflug
Und sie in stiller Erwartung

Wie eine Welle, die auf einen Strand zuläuft
Palmen, die sich leicht in der Brise wiegen
Gischt, Schaumkronen, durch blaue Wände tauchen

Verbunden sein, ein Mitenander sofort erkannt
Jetzt ein Abschiednehmen, ihr Wunsch ist erfüllt
Die Sehnsucht steigt auf in ihr

Ich biete ihr meine Zeit an, soviel sie davon will
Wann sie will, wo sie will
Und ihre rosa Lippen formen ein "bleibe"

© Andi_206




Dienstag, 27. November 2012

Balast

Stille
Atemlos
Geräuschlos

In Erwartung eines Zaubers
Der Wunder wirkt
Ohne das Geheimnis zu verraten

Welches in der Stille liegt
Als wäre die Luft aus unsichtbarer weicher Seide
Die sie umspielt

Ihre Konturen verrät
Als wäre sie eine Skulptur
Umweht vom Wüstensand eines Sandsturms

Sie ist innerlich voller dynamischer Veränderung
Im Gleichgewicht heben sich die guten und bösen Kräfte auf
Als würde sie schweben, befreit von sämtlichen Balast

© Andi_206


Montag, 26. November 2012

Gerade

Ich hoffe, sie ist jetzt gerade glücklich
Egal was sie gerade tut
Ich hoffe, sie macht es glücklich

Ich hoffe
Ich bin gerade jetzt
Glücklich

Ich hoffe
Egal was ich gerade tue
Dass es mich glücklich macht

Ich denke an sie
Ich hoffe, sie denkt auch an mich oder träumt von uns
Wie glücklich wir zusammen sein würden, wenn wir jetzt zusammen wären

© Andi_206

Freitag, 23. November 2012

Himmelsstein

Sie hat mich umarmt, wie sie es noch nie tat
Ich war so überrascht, dass ich sie ganz fest gehalten habe
Und über ihren Rücken gestrichen habe

Bis sie es realisierte und quasi zurückhüpfte
Mit dem Schalk in ihren Augen
Und dem gleichzeitigen Erstaunen, was gerade passiert war

Sie hat den Stein wiedergefunden
Den sie mir vom Dach der Welt mitgebracht hatte
Und der plötzlich wie von Geisterhand verschwunden war

Sie hat ihn mir mitgebracht und schenkt mir diesen Glücksstein
Weil sie sich nun auf den Weg zu den Göttern einer versunkenen Welt macht
Und ich bin sprachlos und glücklich

© Andi_206



Donnerstag, 22. November 2012

Kopfmassage

Mit ihren Händen massiert sie meinen Kopf
Ich spüre jede einzelne Fingerkuppe
Und ich fühle, dass sie mich mag
Und mich deswegen besonders verwöhnt

Mit geschlossenen Augen folge ich allein dem Gefühl
Wie sie mich berührt, wie ich mir hingebe
Und sie genießt es, weil sie weiß, dass wie sie es macht
Mich wahnsinng geil macht

© Andi_206

Mittwoch, 21. November 2012

Glücksstein

Ich habe ihr den Glücksstein nicht geschenkt
Ich habe ihn in der Hand gehalten
Und er war warm, sehr warm in meiner Hand
Und es hat sich nicht richtig angefühlt
Ihn ihr zu geben
Es ist nicht ihr Glücksstein

Wie er auf der einen Seite glitzert
Wie ein Kristall in Marmorstein
Und auf der anderen Seite
Verschlungene Linien hat, die zu Ovalen werden
Wie Flüsse in Canyons oder
Ein Gehirn, welches in sehr tiefen Gedanken verfangen ist

Rückzug aus ihrem Raum, in dem ich mich nicht mehr wohlfühle
Momentan nicht weiß, was ich mit meinem neuen Gefühlsmuster
Für sie anfangen soll, wenn es ein Anfang ist, ein Neustart
Bin ich dazu fähig, ohne der Intensität und Versuchungen
Ich muss mir einen neuen Raum in ihr suchen, ihn finden
Den Raum, den sie schon längst in sich für mich geschaffen hat

© Andi_206



Dienstag, 20. November 2012

Ungeküsst

Sie verzaubert mich nicht mehr
Keine heimlichen, sehnsüchtigen Blicke mehr
Die sie eh nie ausstehen konnte

Sie hätte mich küssen sollen
Stattdessen ließ sie mich stehen
Schlusspunkt, ohne ein Happy End

Trotzdem war es ein sehr schöner Abend
Aber eben nur einer wie unter Freunden
Womit ich mich immer noch nicht ganz anfreuden kann

© Andi_206



Samstag, 17. November 2012

Herz aus Steinkohle

Vergangenheit hinter sich verschüttet
Wie ein Bergstollen tief in den Berg hinein
Rinnsale an Wasser plätschern durch die Ritzen
Klares Quellwasser dunkelschwarzer Nacht

Herz aus Steinkohle in sich glühend
Ein Hauch, ein Flüstern von ihr reichte aus
Und es wurde zur rötlich tagenden Sonne
Kreisrunde Scheibe durch den weißen Nebelschleier

Gedanken soweit zurück geschürft
Sogar wieder ihren Lippenstift geschmeckt
Sie gespürt, sie gefühlt, wie sie sich anfühlte
In diesen Nächten voller unglaublicher Intensität

© Andi_206



Freitag, 16. November 2012

Sonnenschein

Wie als würde sie mich erwecken
Mit ihrer Überschwänglichkeit
Kam sie hereingestürmt
Aber nicht unangenehm
Eher wie der Frühling
Der durch seine Farben und Fröhlichkeit
Durch die Leichtigkeit die dunkle Zeit vertreibt

Sie nahm meine Hand
Spielerisch und unbewusst
Und unsere Finger glitten ineinander
So wie Blüten aufblühen
Wenn die Sonne auf sie scheint
Sie lacht und schaut mir fröhlich in die Augen
Und ich, ich kann es gar nicht glauben

© Andi_206

Mittwoch, 14. November 2012

Leuchtspur

Mit einem guten Bild im Kopf einschlafen
In der Traumwelt
In der Parallelwelt
Vorleben, nachspüren

Sich den Geschmack erschließen
Sich der Komposition eines exquisiten Parfüms hingeben
Die Duftnote eines hervorragenden Weins genießen
Der einer gemeinsamen Nacht die Leichtigkeit schenkt

Mit allen Sinnen
Der Intensität des Gefühls folgen
Einer geheimnisvollen Leuchtspur
In einer sternenlosen Nacht blind vertrauen

© Andi_206




Dienstag, 13. November 2012

Vorlieben

Vorsichtige Annäherung
Keine Abstoßung riskierend
Immer wenn ich unsicher bin
Rede ich viel, viel zu viel

Keine Minute Langeweile
Ständiger Augenkontakt
Die Themen gehen uns nicht aus
Die gleichen Vorlieben

Das Lokal, das ich aussuchte
Ist ihr Lieblingslokal
Glück gehabt
Gutes Gefühl, Wohlgefühl

Einfach ein schöner Abend
Und sie wünscht sich einen weiteren
Wir haben uns gleich wieder verabredet
Beschwingtes nach Hause gehen

© Andi_206

Montag, 12. November 2012

Gischt

Ohne dem Gefühl der Verliebtheit verarmt
Ernüchtert und resigniert
Gleichzeitig Anlauf nehmend
Wie eine Welle, die Wasser ansaugt
Schwung nimmt mit voller Kraft
Gegen die Klippe zu preschen
Um als Gischt die pure Lust zu versprühen

Möglichkeiten, die sich auftun
Das Abenteuer zu beenden
Normal und gut zu werden
Routiniert und sich dabei der Zeit zu ergeben
Mit kleinen Freunden der Unvergesslichkeiten
Verblassende Erinnerungen
An Mut und überschäumende Hohenflüge
Leidenschaftliche Schwärmereien

Wege, so viele Wege sind möglich
Alles beim Alten zu lassen
In die Vergangenheit zurück zu kehren
Oder weiterhin impulsiv, manchmal sogar beängstigend zu leben

© Andi_206

Sonntag, 11. November 2012

Wurzelwerk

Der Tag hätte ein anderer sein können
Doch ein Schicksal ist nicht geradlinig
In seinem Verlauf führt ein
Sich voneinander Entfernen
Nicht zwangsläufig auseinander

Wie ein Wurzelwerk von einem großen Baum
Immer wieder Kreuzungen
Chancen zueinander zu finden
Tiefer zu werden
Stärker zu sein

Ihr der Halt zu sein, den sie sich wünscht
Sie sucht nach demjenigen, der zu ihr steht
Bei dem sie sicher ist
Dass nur sie für ihn existiert
Und er sie bedingungslos und leidenschaftlich liebt

© Andi_206





Samstag, 10. November 2012

Flaschengeist

Entscheidungen gleich Wetten
Auf die bessere Chance
Wie ein Pendel
Das hin und herschwingt

Mal mit Überschallgeschwindigkeit
Dann als würde es durch verschwiedene Welten reisen
Und erst kurz vor meinem Kopf sichtbar werden
Kurz bevor es in ihm einschlägt

Und mich umwirft
In Zeitlupe aber trotzdem unausweichlich
Und ich falle ohne Töne
Wie in Watte

Wie durch Wolken
In einem weißen Nebel
Der ihre Stimmen enthält
Nach ihnen duftet

Bis es schwarz wird
Und ich auf einer Wiese
Unter einem millionenfachen Sternenhimmel aufwache
Tief einatme und beim Ausatmen

Der Nebel aus mir weicht
Wie ein Geist aus der Flasche
Und ich gespannt beobachte
Welche von beiden vor mir erscheint und mir drei Wünsche schenken wird

© Andi_206

Freitag, 9. November 2012

Köder

Sie begehrt mich
Und ihre vornehme und höfliche Art
Gepaart mit den kurzen
Aber doch stilvollen Röcken
Und ihre lockende Oberweite
Chique und elegant verpackt
Sind ein Argument
Schwach zu werden

Ihre unglaublich großen blauen Augen
Doppelvollmonde
Die mich scheinbar umkreisen
Mich schwindlig machen
Mir zuzwinkern
Mich anstrahlen
Und ein wenig nach mir gieren
Ich bin süchtig nach ihren Augenblicken

So ködert sie mich und ich folge dieser leckeren Spur blindlings
Ohne großartig darüber nachzudenken
Wo sie mich hinführt
Sowie was der Genuß ihre körperlichen Freuden
Für mich so an Nebenwirkungen haben könnte
Sie will, dass ich sie auspacke
Sie leidenschaftlich verschlinge
Und ich wäre der Letzte, der ihr diesen Gefallen nicht tun würde

© Andi_206

Donnerstag, 8. November 2012

Labyrinth

Ultralange Beine
In schwarzen Strümpfen
Und Lederstiefeln mit extrem hohen Absätzen

Pferdeschwanz
Schwer gebändigte Mähne
Die wie ein Fontäne wippend mit dem Raum spielt

Eleganter Schritt
Zielstrebig am Eingang ins Labyrinth vorbei
Ich folge ihr

Meine sie sei eine andere
Herzpochen
Erkenne sie, erkenne in ihr die andere

Sie läßt auch den zweiten Eingang ins Labyrinth aus
Ich folge ihr, laufe ihr nach
Ohne dass ich sie einholen kann

Der Abstand bleibt
Bis sie die Abkürzung durch die Wiese
Feucht vom Morgentau nicht nehmen kann

Das grazile Stelzenwesen
Weicht nach links aus
Was ich nicht kann

Nur wir beide auf einer großen Parkwiese
Entfernt spielen junge Hunde
Behütet von schlampig angezogenen Frauchen

Sie dreht sich in die Sonne
Mit geschlossenen Augen
Musik durch ihre Ohrhörer genießend

Ich bin faszinierd von ihr
Von ihrer Eleganz und Schönheit
Und nehme dann die Abkürzung ins Labyrinth

© Andi_206



Mittwoch, 7. November 2012

Wiedersehen

Sie so lange gesucht
Vergeblich
Als hätte sie nie existiert

Ich bin schuldig
Dass sie an diesen Mann geriet
Ich habe ihr geraten

Wie sie ihn verführen
Für sich gewinnen kann
Wie er nach ihr süchtig wird

Es glückte ihr
Doch dann verbot er ihr
Sich mit mir zu treffen

Zu groß war seine Eifersucht
Doch sie wollte mich nicht verlieren
Als Freund

Ich wollte keine Heimlichkeiten
Und die daraus entstehenden Risiken
Und Fehlinterpretationsmöhlichkeiten

So verschwand sie
Die Handynummer war nicht mehr aktuell
Und durch Heirat änderte sich wohl ihr Nachnamen

Ich habe unsere Freundschaft verraten
Sie im Stich gelassen
Die Heimlichkeit wäre kein zu hoher Preis gewesen

Plötzlich war sie vor mir - ganz nah
Wir beide noch 10 Jahre jünger
So realistisch

Gebäude, die ich kenne
In welchen ich jedoch noch nie war
Alles schien so vertraut

Fragend schaut sie mich an
Nimmt mich in den Arm
Drückt mich an sich

Und ich flüstere ihr ins Ohr - kaum hörbar
Manchmal vermisse ich dich
Und beginne zu weinen

© Andi_206

Dienstag, 6. November 2012

Gefühlswellen

Ehrlicher kann ich zu ihr nicht sein
Weil Gefühle sind nur erfühlbar
In Worten direkt gesagt
Wirken sie wie Fertigbauteile
Einer Betonbrücke
In einem Naturschutzgebiet

Sie fühlt sich geehrt
Wie sie mich anlächelt
Und dann unglaublich
Charmant und in sich hineinlächelnd
Niemals, das geschieht niemals
In eine andere Dimension spricht

Wie in einen Wüstencanyon hinein
An dessen Ausgang ich auf sie warte
Und ihre Worte wie ein zärtliches
Flüstern bei mir anlangen
Wie sachte Wellen, Gefühlswellen
Und ich fühle, dass es gerade passiert

© Andi_206

Montag, 5. November 2012

Ihr Ebenbild

Wie ein Schatten von ihr
Der mir folgt
Neben mir schläft
Und mit geschlossenen Augen mich anschaut

So nah, dass ich sie berühren möchte
Doch ich traue mich nicht
Sie könnte verschwinden
Wie ein guter Traum

Der durch das Erwachen
Aus dem Hirn gelöscht wird
Nicht weiter geträumt werden kann
Zu Ende ist

© Andi_206

Montag, 27. Februar 2012

Ihre feuchten Lippen

                                                                                                
                                                                                                
Ihre feuchten Lippen
                                                                                                 
                                                                                                 
Feuchter und praller Kussmund
Mit deinen schönen, großen Lippen
Rostrot angemalt
                                                                                                 
Dunkle große schwarze Augen
Die mich fixieren
Wie diese Lippen
Wie süße, reife Früchte
Die von mir gekostet werden wollen
                                                                                                
Einzudringen in ihre
Geihmisvolle Lusthöhle
Zu naschen von der verbotenen Frucht
Sie zu vernaschen
                                                                                                
Rücksichtslos
Ausnahmslos
Um mein vor Geilheit rasendes Herz
Das wilde Trommeln
In einem Lustfinale
Zum Höhepunkt zu führen
                                                                                               
Erlösung ist nichts Geistiges
Sie wohnt in unserer Lust
Nach leidenschaftlicher Verzehrung
Hingebung
Verführung
Dem Freilassen
Der animalischen Triebe
                                                                                              
                                                                                              
(c) Andi_206
                                                                                               
                                                                                               

Sonntag, 29. Januar 2012



UNSICHTBAR II


Zur selben Zeit gedacht
Blieb es doch ungesagt
Und da die Worte nie ausgesprochen wurden
Blieb er für die Empfängerin stumm
Und ein zu großes Wagnis

Gedankenkreise
Die sich nur für ihn allein ausbreiten
Die zärtlichen Wellen verebben
An seiner Küste
Am Ufer hält sie keine Ausschau mehr nach ihm

Ein Stein versinkt in ihm
Unnötig schwer
Mit der Zeit wird er ihn zu Kiesel zermahlen
Im Fluss der Zeit
Werden diese Gedanken ohne Bewusstsein

Unerinnert
Verrinnen
Ohne sinnlichen Eindruck
Von ihm vergessen werden
Doch alle diese Gedankenschwere

Die er bewältigt
In Selbstreflexionen
Wie Echos gegen die Steilwände
Der Felsenschlucht donnert
Die der Gedankenfluss geschnitten hat



(c) Andi_206


UNSICHTBAR I 


Stimmengewirr
Ich auf Distanz
Mann auf dem Mond-Phase
Die Intensivität
Der letzten Tage wirkt nach

In der Menschenmenge untertauchen
Aber nicht in Erscheinung treten
Wie unter einem Tarnmantel
Das Geschehen betrachten
Es studieren

Als wäre ich nicht von dieser Welt
Noch von einer Anderen
In einer anderen Wellenfrequenz existent
Nicht mit bloßem Auge sichtbar
Und lautlos wie das Nichts

(c) Andi_206