Samstag, 27. Juli 2013

Doppelmonde


Als der Tag in Unordnung geriet
Keine Antwort von Dir
Kugelrunder Stein
Du denkst doch an mich

Und wieder wenn man uns beide sieht
Sehen alle, was ich spüre
Und Du auch, doch trotzdem
Nimmst Du mich nicht mit zu Dir nach Hause

Dadurch gerät alles in Unordnung
Obwohl es doch gerade nicht ins Chaos führen soll
Alle Anstrengung die Metallkungeln, die aufeinander zu fliegem
Die Physik der gegenseitigen Anziehungskraft

In Stillstand zu versetzen oder abzulenken
Dass sie wie Monde sich umrunden
Doppelmonde, die sich küssen
Sacht und zärtlich, träum

© Andi_206




Dienstag, 16. Juli 2013

Domina

Jahre zurûck
Mit den Gesichtern und Körpern von heute
Aus dem Fenster kein Ausblick
Dunkle Nacht
Im Raum fehlen bekannte Wesen
Da sind nur wir zwei
Und es ist unausweichlich
Wie ein Mechanismus, der in Gang gesetzt wurde
Durch diese seltsame Konstellation
Menschliche Kettenreaktion

Anfänglich gegen ihren Willen
Pflücke ich ihre Früchte
Ihren prallen Erdbeermund
Knackig Kirschfarben
Bis sie selbst anfängt, ihren Obstbäum zu schütteln
Den Mund öffnet, sich öffnet, es will, mich will
Und ich die Kontrolle verliere in dieser surrealen Zeit-Raum-Konstellation
Sie übernimmt die Führung und bestimmt die Situation 
Als gebe es ein Drehbuch, wie tief die Zungenküsse sein müssen
Sie treibt mich, dominiert von ihrer ausgebrochenen Leidenschaft, mit Peitschenhieben an

© Andi_206

Donnerstag, 4. Juli 2013

Schuppenpanzer

Ohne Schlaf
Ohne Müdigkeit
Musik hören
Neue Lieder
Wirre Gedanken
Wie Seitem einer Zitter
Hohes Gras
Klapperschlangen rasseln
Wolken, die flüstern

Häuserschluchten
Innenhöfe
Die ins Dunkel führen
Glattpolierte Steinböden
Völlig umsonst gepflanzte Olivenbäume
Die ohne Sonnenlicht verkümmern

Schlaflosigkeit
Nachtmensch
Voller Träume
Im Kopf die Wüste
Sengende Gedanken

Kreise wie Wellen
Auf einer sonst glatten Wasseroberfläche
Überschlagende Gedanken
Gedankenkettenreaktionen
Ohne Lebensechtheit
Mit so viel Lebenswille

Veränderungen herbeigesehnt
Gebetet
Visualisiert
Realisiert
Jetzt voller Melancholie
Bild für Bild
Eine Riesencollage des Daseins
Welche verloren gehen wird

Gegen das Vergessen
Das Verlassen
Das Nicht mehr da seins
Und dagegen nichts mehr tun können
Weil am anderen Ende der Veränderung
Das Neue Ich wartet
Wie eine Hülle einer Häutung
In die ich hineinwachsen werde
Schuppenpanzer eines rostfarbenen Drachens

© Andi_206