Altbau, modrig, abweisend
Türen wie Tore von Trutzburgen
Mehrere Schlösser je Türe
Hoher Flur und schwere Decken
Mit Stuck zur Leichtigkeit verdammt
Dunkle Schatten aus den Ecken, Lesezeichen einer feststehenden Vergangenheit
Ihr Name steht nicht mehr an der Türe, als gehört auch sie zu einer Zeit, die längst vergangen ist
Ihr Geist aufgesaugt durch die alten Wände wie Membrane
Fleischfressende Pflanzenblätter aufgedruckt auf vergilbenden Tapeten, Täuschungen, Angstmache
Zeitreisende
Die nie mehr zurückkehren aus der Geisterwelt
Die durch Traumtore wandeln und sich mir stumm zeigen, ausdruckslos, leblos
Mit dem Notschlüssel, den sie mir einst überließ, sperre ich die Wohnungstüre auf
Lichtdurchflutete Räume, Dielenböden
Und ich glaube, es duftet nach ihr
Sie ist mir grauhaarig mit Tannenwaldgrünen Augen erschienen
Durchdringend und sprachlos stand auch sie vor mir
Weiße Seidentücher, die ihre schattige nackte Haut umhüllen, verschleiern
Mit ihren Zeigefinger lockt sie mich, näher zu treten
Ihr ganz nah zu kommen, Wange an Wange
Ihre Lippen an meinem Ohr, meine unfassbare Sehnsucht nach ihr, unstillbare Liebe
© Andi_206
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