Freitag, 30. November 2012

Stück Holz

Auf dem Weg nach Paris
Draußen ist es dunkel
Was für eine Woche

Klaviermusik im Ohr
Ganz ruhig
In Gedanken erlöst vom Druck

Vorfreude auf Paris
Morgen werde ich viel spazieren gehen
Ohne Plan, ohne Termine

Mich treiben lassen
Wie ein Stück Holz
Auf einem Meer an Möglichkeiten

© Andi_206




Mittwoch, 28. November 2012

Unmenschliches blau

Beinahe ein unmenschliches blau
Fremdartig intensiv, anziehend
Wie fremde Planeten, die mich anschauen

Sehr nah vor mir
Als wäre ich im Landeanflug
Und sie in stiller Erwartung

Wie eine Welle, die auf einen Strand zuläuft
Palmen, die sich leicht in der Brise wiegen
Gischt, Schaumkronen, durch blaue Wände tauchen

Verbunden sein, ein Mitenander sofort erkannt
Jetzt ein Abschiednehmen, ihr Wunsch ist erfüllt
Die Sehnsucht steigt auf in ihr

Ich biete ihr meine Zeit an, soviel sie davon will
Wann sie will, wo sie will
Und ihre rosa Lippen formen ein "bleibe"

© Andi_206




Dienstag, 27. November 2012

Balast

Stille
Atemlos
Geräuschlos

In Erwartung eines Zaubers
Der Wunder wirkt
Ohne das Geheimnis zu verraten

Welches in der Stille liegt
Als wäre die Luft aus unsichtbarer weicher Seide
Die sie umspielt

Ihre Konturen verrät
Als wäre sie eine Skulptur
Umweht vom Wüstensand eines Sandsturms

Sie ist innerlich voller dynamischer Veränderung
Im Gleichgewicht heben sich die guten und bösen Kräfte auf
Als würde sie schweben, befreit von sämtlichen Balast

© Andi_206


Montag, 26. November 2012

Gerade

Ich hoffe, sie ist jetzt gerade glücklich
Egal was sie gerade tut
Ich hoffe, sie macht es glücklich

Ich hoffe
Ich bin gerade jetzt
Glücklich

Ich hoffe
Egal was ich gerade tue
Dass es mich glücklich macht

Ich denke an sie
Ich hoffe, sie denkt auch an mich oder träumt von uns
Wie glücklich wir zusammen sein würden, wenn wir jetzt zusammen wären

© Andi_206

Freitag, 23. November 2012

Himmelsstein

Sie hat mich umarmt, wie sie es noch nie tat
Ich war so überrascht, dass ich sie ganz fest gehalten habe
Und über ihren Rücken gestrichen habe

Bis sie es realisierte und quasi zurückhüpfte
Mit dem Schalk in ihren Augen
Und dem gleichzeitigen Erstaunen, was gerade passiert war

Sie hat den Stein wiedergefunden
Den sie mir vom Dach der Welt mitgebracht hatte
Und der plötzlich wie von Geisterhand verschwunden war

Sie hat ihn mir mitgebracht und schenkt mir diesen Glücksstein
Weil sie sich nun auf den Weg zu den Göttern einer versunkenen Welt macht
Und ich bin sprachlos und glücklich

© Andi_206



Donnerstag, 22. November 2012

Kopfmassage

Mit ihren Händen massiert sie meinen Kopf
Ich spüre jede einzelne Fingerkuppe
Und ich fühle, dass sie mich mag
Und mich deswegen besonders verwöhnt

Mit geschlossenen Augen folge ich allein dem Gefühl
Wie sie mich berührt, wie ich mir hingebe
Und sie genießt es, weil sie weiß, dass wie sie es macht
Mich wahnsinng geil macht

© Andi_206

Mittwoch, 21. November 2012

Glücksstein

Ich habe ihr den Glücksstein nicht geschenkt
Ich habe ihn in der Hand gehalten
Und er war warm, sehr warm in meiner Hand
Und es hat sich nicht richtig angefühlt
Ihn ihr zu geben
Es ist nicht ihr Glücksstein

Wie er auf der einen Seite glitzert
Wie ein Kristall in Marmorstein
Und auf der anderen Seite
Verschlungene Linien hat, die zu Ovalen werden
Wie Flüsse in Canyons oder
Ein Gehirn, welches in sehr tiefen Gedanken verfangen ist

Rückzug aus ihrem Raum, in dem ich mich nicht mehr wohlfühle
Momentan nicht weiß, was ich mit meinem neuen Gefühlsmuster
Für sie anfangen soll, wenn es ein Anfang ist, ein Neustart
Bin ich dazu fähig, ohne der Intensität und Versuchungen
Ich muss mir einen neuen Raum in ihr suchen, ihn finden
Den Raum, den sie schon längst in sich für mich geschaffen hat

© Andi_206



Dienstag, 20. November 2012

Ungeküsst

Sie verzaubert mich nicht mehr
Keine heimlichen, sehnsüchtigen Blicke mehr
Die sie eh nie ausstehen konnte

Sie hätte mich küssen sollen
Stattdessen ließ sie mich stehen
Schlusspunkt, ohne ein Happy End

Trotzdem war es ein sehr schöner Abend
Aber eben nur einer wie unter Freunden
Womit ich mich immer noch nicht ganz anfreuden kann

© Andi_206



Samstag, 17. November 2012

Herz aus Steinkohle

Vergangenheit hinter sich verschüttet
Wie ein Bergstollen tief in den Berg hinein
Rinnsale an Wasser plätschern durch die Ritzen
Klares Quellwasser dunkelschwarzer Nacht

Herz aus Steinkohle in sich glühend
Ein Hauch, ein Flüstern von ihr reichte aus
Und es wurde zur rötlich tagenden Sonne
Kreisrunde Scheibe durch den weißen Nebelschleier

Gedanken soweit zurück geschürft
Sogar wieder ihren Lippenstift geschmeckt
Sie gespürt, sie gefühlt, wie sie sich anfühlte
In diesen Nächten voller unglaublicher Intensität

© Andi_206



Freitag, 16. November 2012

Sonnenschein

Wie als würde sie mich erwecken
Mit ihrer Überschwänglichkeit
Kam sie hereingestürmt
Aber nicht unangenehm
Eher wie der Frühling
Der durch seine Farben und Fröhlichkeit
Durch die Leichtigkeit die dunkle Zeit vertreibt

Sie nahm meine Hand
Spielerisch und unbewusst
Und unsere Finger glitten ineinander
So wie Blüten aufblühen
Wenn die Sonne auf sie scheint
Sie lacht und schaut mir fröhlich in die Augen
Und ich, ich kann es gar nicht glauben

© Andi_206

Mittwoch, 14. November 2012

Leuchtspur

Mit einem guten Bild im Kopf einschlafen
In der Traumwelt
In der Parallelwelt
Vorleben, nachspüren

Sich den Geschmack erschließen
Sich der Komposition eines exquisiten Parfüms hingeben
Die Duftnote eines hervorragenden Weins genießen
Der einer gemeinsamen Nacht die Leichtigkeit schenkt

Mit allen Sinnen
Der Intensität des Gefühls folgen
Einer geheimnisvollen Leuchtspur
In einer sternenlosen Nacht blind vertrauen

© Andi_206




Dienstag, 13. November 2012

Vorlieben

Vorsichtige Annäherung
Keine Abstoßung riskierend
Immer wenn ich unsicher bin
Rede ich viel, viel zu viel

Keine Minute Langeweile
Ständiger Augenkontakt
Die Themen gehen uns nicht aus
Die gleichen Vorlieben

Das Lokal, das ich aussuchte
Ist ihr Lieblingslokal
Glück gehabt
Gutes Gefühl, Wohlgefühl

Einfach ein schöner Abend
Und sie wünscht sich einen weiteren
Wir haben uns gleich wieder verabredet
Beschwingtes nach Hause gehen

© Andi_206

Montag, 12. November 2012

Gischt

Ohne dem Gefühl der Verliebtheit verarmt
Ernüchtert und resigniert
Gleichzeitig Anlauf nehmend
Wie eine Welle, die Wasser ansaugt
Schwung nimmt mit voller Kraft
Gegen die Klippe zu preschen
Um als Gischt die pure Lust zu versprühen

Möglichkeiten, die sich auftun
Das Abenteuer zu beenden
Normal und gut zu werden
Routiniert und sich dabei der Zeit zu ergeben
Mit kleinen Freunden der Unvergesslichkeiten
Verblassende Erinnerungen
An Mut und überschäumende Hohenflüge
Leidenschaftliche Schwärmereien

Wege, so viele Wege sind möglich
Alles beim Alten zu lassen
In die Vergangenheit zurück zu kehren
Oder weiterhin impulsiv, manchmal sogar beängstigend zu leben

© Andi_206

Sonntag, 11. November 2012

Wurzelwerk

Der Tag hätte ein anderer sein können
Doch ein Schicksal ist nicht geradlinig
In seinem Verlauf führt ein
Sich voneinander Entfernen
Nicht zwangsläufig auseinander

Wie ein Wurzelwerk von einem großen Baum
Immer wieder Kreuzungen
Chancen zueinander zu finden
Tiefer zu werden
Stärker zu sein

Ihr der Halt zu sein, den sie sich wünscht
Sie sucht nach demjenigen, der zu ihr steht
Bei dem sie sicher ist
Dass nur sie für ihn existiert
Und er sie bedingungslos und leidenschaftlich liebt

© Andi_206





Samstag, 10. November 2012

Flaschengeist

Entscheidungen gleich Wetten
Auf die bessere Chance
Wie ein Pendel
Das hin und herschwingt

Mal mit Überschallgeschwindigkeit
Dann als würde es durch verschwiedene Welten reisen
Und erst kurz vor meinem Kopf sichtbar werden
Kurz bevor es in ihm einschlägt

Und mich umwirft
In Zeitlupe aber trotzdem unausweichlich
Und ich falle ohne Töne
Wie in Watte

Wie durch Wolken
In einem weißen Nebel
Der ihre Stimmen enthält
Nach ihnen duftet

Bis es schwarz wird
Und ich auf einer Wiese
Unter einem millionenfachen Sternenhimmel aufwache
Tief einatme und beim Ausatmen

Der Nebel aus mir weicht
Wie ein Geist aus der Flasche
Und ich gespannt beobachte
Welche von beiden vor mir erscheint und mir drei Wünsche schenken wird

© Andi_206

Freitag, 9. November 2012

Köder

Sie begehrt mich
Und ihre vornehme und höfliche Art
Gepaart mit den kurzen
Aber doch stilvollen Röcken
Und ihre lockende Oberweite
Chique und elegant verpackt
Sind ein Argument
Schwach zu werden

Ihre unglaublich großen blauen Augen
Doppelvollmonde
Die mich scheinbar umkreisen
Mich schwindlig machen
Mir zuzwinkern
Mich anstrahlen
Und ein wenig nach mir gieren
Ich bin süchtig nach ihren Augenblicken

So ködert sie mich und ich folge dieser leckeren Spur blindlings
Ohne großartig darüber nachzudenken
Wo sie mich hinführt
Sowie was der Genuß ihre körperlichen Freuden
Für mich so an Nebenwirkungen haben könnte
Sie will, dass ich sie auspacke
Sie leidenschaftlich verschlinge
Und ich wäre der Letzte, der ihr diesen Gefallen nicht tun würde

© Andi_206

Donnerstag, 8. November 2012

Labyrinth

Ultralange Beine
In schwarzen Strümpfen
Und Lederstiefeln mit extrem hohen Absätzen

Pferdeschwanz
Schwer gebändigte Mähne
Die wie ein Fontäne wippend mit dem Raum spielt

Eleganter Schritt
Zielstrebig am Eingang ins Labyrinth vorbei
Ich folge ihr

Meine sie sei eine andere
Herzpochen
Erkenne sie, erkenne in ihr die andere

Sie läßt auch den zweiten Eingang ins Labyrinth aus
Ich folge ihr, laufe ihr nach
Ohne dass ich sie einholen kann

Der Abstand bleibt
Bis sie die Abkürzung durch die Wiese
Feucht vom Morgentau nicht nehmen kann

Das grazile Stelzenwesen
Weicht nach links aus
Was ich nicht kann

Nur wir beide auf einer großen Parkwiese
Entfernt spielen junge Hunde
Behütet von schlampig angezogenen Frauchen

Sie dreht sich in die Sonne
Mit geschlossenen Augen
Musik durch ihre Ohrhörer genießend

Ich bin faszinierd von ihr
Von ihrer Eleganz und Schönheit
Und nehme dann die Abkürzung ins Labyrinth

© Andi_206



Mittwoch, 7. November 2012

Wiedersehen

Sie so lange gesucht
Vergeblich
Als hätte sie nie existiert

Ich bin schuldig
Dass sie an diesen Mann geriet
Ich habe ihr geraten

Wie sie ihn verführen
Für sich gewinnen kann
Wie er nach ihr süchtig wird

Es glückte ihr
Doch dann verbot er ihr
Sich mit mir zu treffen

Zu groß war seine Eifersucht
Doch sie wollte mich nicht verlieren
Als Freund

Ich wollte keine Heimlichkeiten
Und die daraus entstehenden Risiken
Und Fehlinterpretationsmöhlichkeiten

So verschwand sie
Die Handynummer war nicht mehr aktuell
Und durch Heirat änderte sich wohl ihr Nachnamen

Ich habe unsere Freundschaft verraten
Sie im Stich gelassen
Die Heimlichkeit wäre kein zu hoher Preis gewesen

Plötzlich war sie vor mir - ganz nah
Wir beide noch 10 Jahre jünger
So realistisch

Gebäude, die ich kenne
In welchen ich jedoch noch nie war
Alles schien so vertraut

Fragend schaut sie mich an
Nimmt mich in den Arm
Drückt mich an sich

Und ich flüstere ihr ins Ohr - kaum hörbar
Manchmal vermisse ich dich
Und beginne zu weinen

© Andi_206

Dienstag, 6. November 2012

Gefühlswellen

Ehrlicher kann ich zu ihr nicht sein
Weil Gefühle sind nur erfühlbar
In Worten direkt gesagt
Wirken sie wie Fertigbauteile
Einer Betonbrücke
In einem Naturschutzgebiet

Sie fühlt sich geehrt
Wie sie mich anlächelt
Und dann unglaublich
Charmant und in sich hineinlächelnd
Niemals, das geschieht niemals
In eine andere Dimension spricht

Wie in einen Wüstencanyon hinein
An dessen Ausgang ich auf sie warte
Und ihre Worte wie ein zärtliches
Flüstern bei mir anlangen
Wie sachte Wellen, Gefühlswellen
Und ich fühle, dass es gerade passiert

© Andi_206

Montag, 5. November 2012

Ihr Ebenbild

Wie ein Schatten von ihr
Der mir folgt
Neben mir schläft
Und mit geschlossenen Augen mich anschaut

So nah, dass ich sie berühren möchte
Doch ich traue mich nicht
Sie könnte verschwinden
Wie ein guter Traum

Der durch das Erwachen
Aus dem Hirn gelöscht wird
Nicht weiter geträumt werden kann
Zu Ende ist

© Andi_206